Frage für Freitag
Berlin, Adalbertstrasse
Copyright: Pierre Adenis
Welche Eindrücke von Berlin prägen/formen bisher Euer Bild der Stadt? Welchen Blick auf Berlin habt ihr aus den Texten, den Fotos und/oder Videos des Blogs bisher gewonnen?
Hat sich dadurch euer früheres Bild der Stadt verändert, wurde es ergänzt oder hat es sich neu entwickelt? Ihr könnt gerne Bezug nehmen auf Texte und andere Materialien oder weitere Materialien auf den Blog laden, um eure Sicht zu illustrieren.
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Als ich in der sechsten Klasse in der Schule war, besuchte ich Berlin mit meinen Familie. Wir feierten den Geburtstag meiner Urgroßmutter, die bis ihren Tod in Süddeutschland wohnte. Mit uns waren viele Leute, die auch mit uns den Geburtstag feierten, aber mit wenigen Ausnahmen kamen sie aus Deutschland, und ich lernte sie nicht vorher kennen. Alle konnten auch natürlich Deutsch verstehen und sprechen. Alle ausser mir, meinem Vater, meinem Bruder, und meiner Stief-Großmutter. Das einzige Wort, das wir verstanden war „Verboten.“ Vielleicht das wichtigste Wort der deutschen Sprache.
Weil mit uns wenige Berliner waren, machten wir zusammen einen Rundgang der Stadt.
Aber weil alle so gut Deutsch konnten, sprach unser Tourführer natürlich auf deutsch. Am Anfang übersetzte meine Mutter für uns, was er sagte. Aber als der Rundgang weiter ging, übersetzte sie weniger und weniger.
Durch die Strassen gingen wir. Ich erinnerte mich an wenige Sehenswürdigkeiten. Und darüber schreibe ich jetzt.
Als ein zwölfjähriges Mädchen, die kein deutsch konnte, war die Stadt nicht besonders interessant, leider. Ich wusste nicht viel über die Geschichte der Stadt und ich interessierte mich nicht dafür.
Einmal stiegen wir irgendwo hoch, damit wir einen guten Blick haben konnten. Irgendwie kann ich mich das gut erinnern. Ich kann noch im Kopf die Stadt sehen. Eine laute, beschäftige, graue Stadt. Aber was ich mich am besten erinnern war nicht eine besondere Sehenswürdigkeit der Stadt, sondern die Aufbaukräne, die im Hintergrund der Stadt überall waren. Jetzt wenn ich an die Stadt denke, verbinde ich die Stadt mit Fortschritt, Aufbau, Änderung. Ich denke an eine große, moderne Stadt. Aber an eine Stadt, die immer im Aufbau ist.
Ich habe noch eine Erinnerung von Berlin. Und das war vielleicht einen typischeren Eindruck. Am Ende unseres Rundgangs gingen wir als eine Gruppe an den Platz vor dem Brandenburger Tor. Ich kann mich gut erinnern, wie er aussieht. Aber besser kann ich mich erinnern die Eindrücke von anderen Mitgliedern meiner Familie (die Leute, die ich nicht vorher kennenlernte). Besonders stand eine Familie lange vor dem Tor und betrachten ihm. Ich konnte mich nicht verstehen, was so interessant für sie war. Der Tor war natürlich schön, aber ich mochte nicht den ganzen Tag vor dem Tor stehen. Ich fragte meine Mutter danach. Und sie sagte mir, dass diese Familie in Ostdeutschland wohnten. Sie erklärte, dass für sie waren der Tor ein Symbol der Freiheit. Und sie sprach ein bisschen über die Geschichte Deutschlands und Berlins.
Heutzutage, wenn ich an Berlin denke, denke ich an eine geteilte Stadt mit einer komplizierten Geschichte. Ich würde gerne zurück nach Berlin gehen, und ich bin sicher, dass heute könnte ich die Stadt besser verstehen, besonders nach unserem Kurs über die Stadt. Für mich sind meine Eindrücke von meiner Kindheit stärker als die Eindrücke, die ich von den Texten habe. Deshalb schriebe ich darüber.
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